Theuerung, die

[579] Die Theuerung, plur. die -en, von dem veralteten Zeitworte theuern, theuer machen, welches noch in vertheuern üblich ist, oder vielmehr unmittelbar von theuer und der Ableitungssylbe -ing oder -ung. Es ist nur in der vierten Bedeutung des Beywortes üblich. 1. Der Zustand, da eine Waare theuer ist, d.i. in einem hohen Preise bezahlt wird, welches von ihrer Seltenheit herrühret. Die Theuerung einer Waare. Im Oberdeutschen die Theuere. Am üblichsten ist es, 2, in engerer Bedeutung, den Zustand und den Zeitpunct zu bezeichnen, da die nothwendigsten Lebensmittel, und besonders das Getreide und Brot, wegen ihrer Seltenheit in einem drückenden hohen Preise stehen; im Oberdeutschen gleichfalls die Theure. Eine Theurung machen, verursachen. In der Theurung, zu der Zeit, wenn u.s.f. Die Dürre macht selten, überflüssiger Regen aber allezeit Theuerung. Der höchste Grad der Theurung ist die Hungersnoth.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 579.
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