Toppeh, das

[630] Das Toppeh, des -es, plur. die -e, die erhaben gekämmten oder erhaben gekräuselten Haare zunächst über der Stirn. Daher das Toppeheisen oder die Toppehzange, eine Zange mit zwey langen Schnäbeln, das Toppeh damit umzubiegen; das Schnabeleisen. Es ist aus dem Franz. Toupet, und könnte, wenn man dafür ein Deutsches Wort gebrauchen wollte, durch Stirnhaar gegeben werden. Das Französische gehöret gleichfalls zu dem vorigen Topp. Im Isländischen werden die Stirnhaare der Pferde Toppur genannt, Engl. Tuft, Schwed. Tofs. Gemeiniglich schreibt man dieses Wort Toppe oder Toppee; besser hängt man ein h am Ende an, das scharfe betonte e zu bezeichnen, welches[630] desto eher geschehen kann, da dieses Wort seine Französische Form und Aussprache ohnehin schon verlohren hat, auch eigentlich aus dem Deutschen herstammet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 630-631.
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