Trommeln

[691] Trommeln, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, denjenigen starken und zitternden Laut hervor bringen, welchen die Sylbe trom bezeichnet. Auf den Tisch trommeln, wenn man mit beyden Fäusten schnell hinter einander auf den Tisch schlägt. Eben diese schnellen abwechselnden Schläge auch auf andern Körpern machen, nennet man sehr oft gleichfalls trommeln, wenn gleich kein dumpfiger und zitternder Schall hervor gebracht wird. So trommelt der Hase, wenn er auf den Hinterläufen sitzend, die Vorderläufe auf und nieder bewegt. In eigentlicherm Verstande trommelt eine Art Tauben, wenn sie mit der Brust und Kehle einen diesem Worte ähnlichen Laut hervor bringen. Siehe Trommeltaube. Im engsten Verstande ist trommeln, das unter dem Nahmen der Trommel bekannte musikalische Werkzeug schlagen. Es wird getrommelt. Da es denn auch wohl als ein Activum gebraucht[691] wird, Feuerlärm trommeln; wofür aber das Zeitwort schlagen üblicher ist. Feuerlärm, Allarm, Zapfenstreich u.s.f. schlagen. S. auch Austrommeln.

Anm. In den gemeinen Sprecharten trummeln. Es ist das Intensivum oder Iterativum des im Hochdeutschen veralteten trommen oder trummen, welches noch in den gemeinen Mundarten üblich ist. S. Trommel. Dieses Zeitwort und der Schall, welchen es bezeichnet, sind mit rummeln und rumpeln sehr nahe verwandt; das vorgesetzte t druckt die Intension des r oder des zitternden Lautes aus.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 691-692.
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