Überrumpeln

[768] Überrúmpeln, verb. reg. act. überrumpelt, zu überrumpeln, welches mit überraschen und überfallen der Sache nach gleich bedeutend ist, nur daß überrumpeln ein größeres Gepolter oder Getöse mit einschließt, und um dieser Onomatopöie willen im gemeinen Leben häufiger ist, als in der edlern und anständigern Schreibart. Den Feind, eine feindliche Stadt überrumpeln, sie unvermuthet und durch Geschwindigkeit überfallen. Jemanden überrumpeln, ihm unvermuthet über den Hals kommen, auch wenn es in freundschaftlicher Absicht geschiehet. Wir werden überrumpelt, wenn man uns zu etwas bewegt, ohne uns Zeit zu lassen, die Sache zu überlegen, in welchem Verstande übertölpeln noch niedriger ist. So auch die Überrumpelung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 768.
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