Überschwänklich

[773] Ǘberschwnklich, adj. et adv. von dem vorigen Zeitworte überschwanken, eigentlich so, daß es überschwanket, in reichem Maße überfließet. Es wird indessen nur in figürlichem Verstande fast so[773] wie überflüssig gebraucht, in überaus reichem Maße, ob es gleich auch hier im Hochdeutschen wenig mehr gebraucht wird. Die Gerechtigkeit kommt überschwänglich, Es. 10, 22. Überschwängliche Klarheit, 2 Cor. 3, 9. 10. Die überschwängliche Größe der Kraft, Ephes. 1, 19. Der überschwängliche Reichthum der Gnade Gottes, Kap. 2, 4. Und so in andern Stellen mehr, wo es ein ungewöhnlich reichliches Maß bedeutet. Da dieses Wort von überschwanken herkommt, so siehet man bald, daß die Schreibarten überschwänglich und überschwenglich unrichtig sind. Notker gebraucht dafür ubersueifig, von schweifen, schwanken.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 773-774.
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