Übertölpeln

[780] Übertlpeln, verb. regul. act. übertölpelt, zu übertölpeln, welches nur in den niedrigen Sprecharten üblich ist. Man übertölpelt jemanden, wenn man ihn entweder durch grobe Überraschung, oder durch Gründe, welche auch nicht einmahl einen merklichen Grad der Wahrscheinlichkeit haben, hintergehet, oder zu etwas beweget, wenn man einen Dummen auf eine dumme oder grobe Art hintergehet. Wer weiß, hätte ihn nicht Nelson mit seiner Heucheley übertölpelt, Weiße. Daher die Übertölpelung.

Anm. Von Tölpel, so fern es ehedem einen Klotz bedeutete, sagt man noch im gemeinen Leben, jemanden über den Tölpel werfen, einen Dummen oder Unvorsichtigen durch Überraschung hintergehen, und von dieser R.A. ist ohne allen Zweifel das Zeitwort übertölpeln gebildet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 780.
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