Ucht, die

[788] * Die Ucht, plur. inus. ein sehr altes, aber im Hochdeutschen gleichfalls veraltetes Wort, welches noch im Niederdeutschen am gangbarsten ist, die Dämmerung zu bezeichnen. Bey dem Notker Uochto, bey dem Ulphilas Uhtwo, im Angels. Uht, Uhttide, im Holländ. Uchtend, Ochtend, im Ißländ. O ta, wo es theils die Dämmerung überhaupt, theils die Morgendämmerung insbesondere, bedeutet. Es scheint mit dem Griech. ἑωθεν, frühe, verwandt zu seyn. Ohne Zweifel wird daher die Wiesenzeitlose in einigen Gegenden die Uchtblume genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 788.
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