Unedel

[842] Unêdel, -er, -ste, adj. et adv. der Gegensatz von edel, sowohl im eigentlichen Verstande, wo aber unadelig üblicher ist. Von unedeler Herkunft, von unadeliger. Als auch, und zwar am häufigsten, in weiterer und figürlicher Bedeutung, keine rühmliche Vorzüge enthaltend und darin gegründet. Unedle Metalle, alle Metalle, welche kein Gold und Silber sind. Unedles Erz, im Bergbaue, welches zwar Metall enthält, aber nicht reichhaltig ist. Unedle Gänge, eben daselbst, taube, welche kein Erz führen. Unedle Steine, im Gegensatze der edlen, oder Edelsteine. Das Unedle vor der Welt hat Gott erwählet, 1 Cor. 1, 28. Nach einer noch weitern Figur im moralischen Verstande. Unedel handeln, sich unedel betragen, als ein glimpflicher Ausdruck für das härtere niedrig, und noch härtere niederträchtig. Eine unedle Denkungsart. Du mußt noch viele schöne Thaten thun, wenn du dieß Gewebe von unedlen Handlungen vertilgen willst.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 842.
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