Ungeberde, die

[852] Die Ungebêrde, plur. die -n, ein im Hochdeutschen selten gewordenes Wort, eine widerwärtige, unanständige, übel lassende Geberde zu bezeichnen. Das troug ich so das min ungeberde sach luitzel ieman, Reinmar der Alte, wo es doch figürlich Gram, Verdruß, bezeichnet, welche Bedeutung jetzt völlig veraltet ist.


Schaw wie fürwitz hüpft hin und her

Und hat mancherley ungeper,

H. Sachs.


Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 852.
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