Ungeberdig

[852] Ungebêrdig, -er, -ste, adj. & adv. übel lassende, der Wohlanständigkeit zuwider laufende Geberden machend, besonders, so fern selbige aus Zorn, Verdruß u.s.f. herrühren. Sich ungeberdig stellen. Aber sie nöthigten ihn, bis daß er sich ungeberdig stellete, 2 Kön. 2, 17. Die Liebe stellet sich nicht ungeberdig, 1 Cor. 13, 5; in welchen biblischen Stellen es doch auf eine jetzt veraltete Art für zornig, unwillig überhaupt gebraucht wird. Das Abstractum die Ungeberdigkeit, kommt selten vor.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 852-853.
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