Ungethüm, das

[864] Das Ungethüm, des -es, plur. die -er, oder -e, ein nur im gemeinen Leben einiger Provinzen übliches Wort, ein Gespenst zu bezeichnen.


So manches Ungethüm mit Klauen und mit Schwänzen,

Zachar.


Doch für das Ungethüm war seine Kunst zu schwach,

Kästn.


Anm. Der Gegensatz Gethüm ist eben so unbekannt und ungewöhnlich, als der Gegensatz von ungestüm; indessen scheinet Ungethüm[864] mit dem letztern Worte verwandt zu seyn, und zu dem Geschlechte der Wörter Tumult, Getümmel u.s.f. zu gehören, so daß Ungetühm eigentlich einen Poltergeist bedeuten würde.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 864-865.
Lizenz:
Faksimiles:
864 | 865
Kategorien: