Untersatz, der

[921] Der Untersatz, des -es, plur. die -sätze, dasjenige, was unter ein anderes Ding gesetzt wird. 1. Eigentlich, wo es in vielen einzelnen Fällen gebraucht wird, wo ein solches Ding keinen eigenen Nahmen hat, zum Unterschiede von einem Aufsatze, zuweilen auch von einem Übersatze. So ist in den Säulenordnungen der Untersatz die viereckte Erhöhung zwischen dem Säulenfuße und dem Säulenstuhle; Franz. Escabeau. Bey den Schlössern sind die Untersätze Stücke gestählten Eisens von allerley Gestalt, welche man in die Schraubstöcke spannet, und darauf allerley Zierrathen auftiefet, und auch Docken genannt werden. Was unter einen Bienenstock gesetzt wird, denselben zu erhöhen, heißt gleichfalls ein Untersatz; und so in andern Fällen mehr. 2. In der Logik ist der Untersatz derjenige Vordersatz eines Schlusses, worin das Subject oder Vorderglied (Terminus minor) mit dem Mitgliede (Terminus medius) verglichen wird, Lat. Propositio minor; zum Unterschiede von dem Obersatze, unter welchem er der natürlichen Folge der Sätze nach stehet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 921.
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