Untreue, die

[937] Die Untreue, plur. car. der Gegensatz der Treue, S. dieses Wort. Die Untreue eines Geschichtschreibers, Mangel der Fertigkeit sich der Wahrheit auf das möglichste zu befleißigen. Die Welt ist voll Untreu, Sir. 11, 30, Mangel der Fertigkeit in Beförderung des Besten anderer, ingleichen Mangel der Fertigkeit in Erfüllung seiner Pflichten, besonders vorsetzliche Nichterfüllung seines Versprechens. Die Untreue eines Liebhabers, Nichterfüllung der versprochenen Liebe. Die Untreue des Gesindes, Mangel der pflichtmäßigen Vermeidung der Entwendung des Eigenthumes ihrer Herrschaft.

[937] Anm. Zu den Zeiten der Schwäbischen Dichter unteiwe; in härtern Mundarten, ohne e euphon. Untreu, welches auch in der Deutschen Bibel vorkommt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 937-938.
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