Veralten

[986] Veralten, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort seyn erfordert, durch Alter unbrauchbar, abgenutzt werden. Veralten, wie ein Kleid, Es. 50, 9. Ihre Kleider und Schuhe veralteten nicht, 5 Mos. 8, 4. Kap. 29, 5. Ein veralteter Greis. Die Hoffnung ist veraltet und kahl, zeige mir nur ein Haar, wo du sie fassen könntest, Weiße. Eine im achtzehnten Jahre schon veraltete Jugend, die keine Zeit wieder herstellen kann. Ingleichen Alters wegen ungangbar werden. Veraltete Wörter, Sitten, Kleider, Gebräuche, Moden. Eine Tochter, wenn sie jung ist und noch unberathen, macht dem Vater viel Sorgens, daß sie möchte veralten, Sir. 42, 9. Daher das Veralten.

Anm. Bey dem Ottfried und Notker iralten; entweder von dem Beyworte alt, welches hier durch die Vorsylbe nur zu einem Zeitworte umgebildet wird, S. Ver 2, oder auch von dem Zeitworte[986] alten, und der Partikel, welche hier entweder eine Intension, oder auch eine völlige Verderbung und Veränderung bezeichnen kann, S. Ver 1. (h) und 5. In den gemeinen Sprecharten ist von dem Intensivo altern auch veraltern üblich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 986-987.
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