Verhüllen

[1065] Verhüllen, verb. regul. act. vermittelst einer Hülle verbergen, durch eine Hülle, das ist, Decke, verbergen, dem Gesichte anderer entziehen, in welchem Verstande es mehr in der edlern Schreibart, als im gesellschaftlichen Umgange, vorkommt. Rebecca verhüllete sich mit dem Mantel, 1 Mos. 24, 65. So auch das Haupt, das Angesicht, den Mund verhüllen, in andern Stellen. Seinen Leib gebührlicher Weise verhüllen, Sir. 38, 16. d.i. bedecken. Ingleichen figürlich für sich verbergen, verdecken, in der edlern Schreibart. Deine Feinde werden sich in Scham verhüllen. Das Licht der Seele verhüllt sich in Finsternisse, wenn wir es mißbrauchen, Gell. Alles schien sich um mich her in Nacht und Grauen zu verhüllen.


Des Schöpfers weisen Willen

Pflegt eine dunkle Nacht vor uns noch zu verhüllen,

Weiße.


So auch die Verhüllung. S. Hüllen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1065.
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