Verhüthen

[1065] Verhüthen, verb. reg. act. welches in doppeltem Verstande üblich ist. 1. Von hüthen, das Vieh auf der Weide beobachten, ist verhüthen, es falsch, nachlässig hüthen, so daß dadurch ein Schade entsteht. Man verhüthet die Schafe, sowohl, wenn man sie auf verbothene, ingleichen auch auf unreine und ungesunde Weide treibet, als auch, wenn eins oder mehrere Schafe durch Nachläßigkeit des Hirten verlohren gehen. 2. Von hüthen, Aufsicht über etwas haben, ist verhüthen, Ursache werden, daß ein Übel nicht erfolge. Schaden und Nachtheil verhüthen. Verhüthen, daß uns nicht jemand übels nachreden möge. 2 Cor. 8, 20. Das wolle Gott verhüthen! Gott verhüthe es!

So auch das Verhüthen und die Verhüthung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1065.
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