Verlust, der

[1088] Der Verlust, des -es, plur. die -e, von dem Zeitworte verlieren. 1. Der Zustand, da man etwas verlieret, doch nur in engerer Bedeutung, der Zustand, da man eines Guten beraubet wird, ohne Plural. Der Verlust seines Vermögens, des Lebens, seiner Sinne, des Verstandes, seines Amtes u.s.f. Etwas bey Verlust des Lebens und der Ehre verbiethen. Der Tod bestehet in dem Verluste des Lebens. Eines Gewinn ist des andern Verlust. 2. Der durch die Beraubung eines Guten zugefügte Nachtheil. Einen Verlust leiden. Das ist für mich ein großer Verlust. Der Verlust ist leicht zu ertragen, ist noch zu verschmerzen. Einen Verlust ersetzen. Verlust am Vermögen leiden. Jemanden einen großen Verlust zufügen.

Anm. Von der Handlung des Verlierens ist das Verlieren üblich, indem die Verlierung im Hochdeutschen ungewöhnlich ist. Verlust ist von der übrigens im Hochdeutschen veralteten Form verliesen. Im Nieders. lautet es Verlies, Verlüs. Die schweizerische[1088] Mundart vereinigt beyde Formen und spricht Verlurst. Im Oberdeutschen ist dieses Wort schon von Alters her weiblichen Geschlechtes, die Verlust.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1088-1089.
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