Vertrocknen

[1165] Vertrocknen, verb. regul. neutr. welches das Hülfswort seyn erfordert. 1. Durch trocken werden verschwinden, von flüssigen Dingen. Das Wasser vertrocknet. Die Ströme, der Bach, die Brunnen, die Seen vertrocknen. Die Milch vertrocknet in der Brust. Deine Thränen sind geschwinde vertrocknet. 2. Die zum Leben und Daseyn nöthige Feuchtigkeit verlieren, wofür doch verdorren oder dürre werden üblicher ist. Das Gras vertrocknet aus Mangel des Regens. Der Baum ist vertrocknet. In der Deutschen Bibel wird es zwar auch Ein Mahl active gebraucht: betrübter Muth vertrocknet das Gebein, Sprichw. 17, 22, für ausdörren, oder austrocknen, verzehren; allein diese Form ist im Hochdeutschen ungewöhnlich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1165.
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