Vorenthalten

[1262] Vorenthálten, verb. irregul. act. S. Halten, zurück, oder bey sich behalten, was man einem andern zu geben schuldig ist. Jemanden seinen Lohn, ihm etwas von seinem Eigenthume vorenthalten. So auch die Vorenthaltung. Vor hat hier eben die Bedeutung, wie in vorbehalten, oder das Zeitwort bedeutet auch so viel, als vor jemanden zurück behalten; daher es irrig ist, wenn einige es fürenthalten schreiben wollen, indem keine Bedeutung dieses Fürwortes sich dazu schickt. Übrigens wird dieses Zeitwort in den zusammen gesetzten Zeitwörtern häufiger gebraucht, als in den einfachen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1262.
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