Wachtelkönig, der

[1327] Der Wachtelkönig, des -es, plur. die -e, eine Art Sumpfvögel oder so genannter Strandläufer, welcher zu dem Geschlechte der Rallen gehöret, mit den Wachteln aber nichts gemein hat, außer daß er ihr Führer und Wegweiser auf ihren Zügen seyn soll; eine schon alte Ueberlieferung, welche vermuthlich auch den Griechischen Nahmen ορτυγόμητρά, d.i. Wachtelmutter, veranlasset hat; Crex Linn. Wegen seiner sonderbaren Stimme, welche dem Geschrey eines Laubfrosches gleicht, hat er in den Provinzen mancherley Nahmen, z.B. Schecke, Schryck, Schrecke, Schnerf, Heckschnarre, Wiesenknarre, Thauschnarre, Rall, Grall, Größel, Kreßler, Ackerrire, Mattkern, u.s.f. wohin auch der Lat. Nahme Crex gehöret, der eine unläugbare Nachahmung seines Geschreyes kretz! kretz! ist. Wegen seines Aufenthaltes wird er auch Grashuhn, Grasläufer, ingleichen Wiesenläufer genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1327.
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