Wimmeln

[1551] Wimmeln, verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte haben. 1. In einer verworrenen undeutlichen Bewegung begriffen seyn, von einer großen Menge beysammen in Bewegung befindlicher Dinge. Sieh, wie die Ameisen wimmeln. Jene Insecten, die ohne Zahl in dem kleinsten Raume wimmeln. 2. Mit einer solchen Menge angefüllet seyn, da denn diese Menge das Vorwort von bekommt. Der Käse wimmelt von Maden. Die Gassen wimmeln von Menschen.


Wie wimmeln die Thäler und Hügel

Von Herden und jungem Geflügel!

Bernh.


Ingleichen unpersönlich. Es wimmelt hier von Menschen. So auch das Wimmeln und Gewimmel.

Anm. Im Nieders. wemmeln, wummeln, im Schwed. wimla, im Isländ. wamla. Schon die Form verräth ein Iterativum oder Intensivum eines längst veralteten Verbi, wimen, sich bewegen, wovon, obgleich nach andern Formen, auch Wimpel und Wimper abstammen. In den gemeinen Mundarten ist dafür auch wibeln üblich, welches ein ähnliches Iterativum von weben, bewegen, ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1551.
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