Wirbeln

[1572] Wirbeln, verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte haben. 1. So fern Wirbel eine Art des Lautes ist, einen Wirbel schlagen. Besonders auf der Trommel; zuweilen aber auch von dem trillernden Gesange mancher Vögel, z.B. der Lerchen und Nachtigallen.


[1572] Dann wirbelt heller Siegesgesang ihm nach,

Gestürmt in deutsche Saiten,

Denis.


2. Sich im Kreise bewegen, Wirbel machen. Der Wind wirbelt im Staube. Das Wasser wirbelt sich. Der Dampf, die Flamme wirbelt sich in der Luft. Wir wirbeln in der Welt herum, und vergessen in derselben unsere Bestimmung. Zuweilen auch, eine wirbelhafte Empfindung machen. Der Wein wirbelt mir im Kopfe. So auch das Wirbeln, und der Wirbel, von welchem letztern Worte das Verbum gebildet zu seyn scheinet, ob es gleich auch ein Iterativum von dem alten werben, im Kreise drehen, seyn kann.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1572-1573.
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