Zausen

[1662] Zausen, verb. regul. act. durch verworrene Ausraufung der einzelnen Fäden rauch und ungestalt machen. Es wird noch am häufigsten von den Haaren gebraucht. Jemanden den Kopf zausen, ihm die Haare durch Raufen verwirren. Sich raufen und zausen. Daher vornehmlich zerzausen, besonders von den Haaren, in Unordnung bringen. So auch das Zausen.

Anm. Im Nieders. tuseln, im Angels. taesan, im Isländ. taesa, im Engl. teaze, toaze, tose, towse. Es scheinet mit ziehen eines Stammes zu seyn, und sich von demselben nur durch den Ableitungsbuchstaben zu unterscheiden. Im Dithmars. ist tösen, schleppen, und im Bremischen teusen, verteusen, hin und wieder fallen lassen, im Hochd. verzetteln; woraus zugleich die Verwandtschaft mit dem Lat. ducere begreiflich wird.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1662.
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