Zwickel, der

[1790] Der Zwickel, des -s, plur. ut nom. sing. ein zugespitzter Theil, besonders so fern er in einen andern eingesetzet wird, doch nur in verschiedenen einzelnen Fällen. An den Strümpfen ist der Zwickel eine Verzierung zu beyden Seiten über der Ferse, in der Gestalt eines Keiles. Bey den Nähterinnen ist es ein schief zulaufendes, oder zugespitztes Stück, welches an solchen Orten eingesetzet wird, wo ein Kleidungsstück nicht spannen soll. An den Fenstern mit runden Scheiben heißen die dreyeckigen Stücke zwischen den Scheiben Zwickel, und eben diesen Nahmen führet auch in der Baukunst der dreyeckige Theil zwischen den Bögen einer Kuppel.

Anm. Im Nieders. gleichfalls Zwickel. Er hat vermuthlich den Nahmen von der Spitze, und ist mit Zweck, ein Nagel, und zwicken genau verwandt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1790.
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