Die Calcination

[203] Die Calcination, a. d. Lat. die Verkalkung. Calciniren, verkalken, heißt einen Körper so lange dem Feuer aussetzen, bis alle Theile desselben, welche dem Feuer nicht widerstehen können, verflogen sind. Dergleichen flüchtige Theile in einem Körper sind zum [203] Beispiel Wasser, Oehl, Fett, und überhaupt brennbares Wesen. Um solche gänzlich auszutreiben, muß der Körper mehrentheils stark geglüht werden; z. B. Knochen, Hirschhorn etc. Manche Körper hingegen bedürfen zu ihrer Verkalkung keine so starke Hitze, z. B. Zinn und Blei; diese beiden Metalle verkalken sich nach und nach, indem sie schmelzen. Es bildet sich nehmlich auf der Oberfläche des geschmolzenen Metalls eine erdige Haut, wenn man diese zurück schiebt, entstehet eine neue Haut, und sofort, bis endlich das Metall ganz in eine Erde oder in Kalk verwandelt worden ist. Das Calciniren muß in einem offenen Gefäße geschehen, weil sonst die bemeldeten flüchtigen Theile nicht würden verfliegen können.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 203-204.
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