Die Danaiden

[317] Die Danaiden, (Mythol.) die funfzig Töchter des Königs Danaus. Diesem hatte das Orakel geweißagt, er werde von einem seiner Schwiegersöhne getödtet werden; er verließ daher mit seinen Töchtern Egypten, und begab sich nach Argos. Sein Bruder hatte funfzig Söhne, diese begaben sich nach Argos, und zwangen dem Danaus die Erlaubniß ab, seine Töchter zu heirathen. Danaus gab hierauf jeder Braut einen Dolch mit ins Bette, mit dem sie ihren Gemahl ermorden sollte. Dieß geschah von allen, nur von Hypermnestra nicht, welche ihren Gemahl Lynceus entfliehen half. Danaus ließ die Hypermnestra vor Gericht fordern; allein das Volk erklärte sich für sie. Die Mörderinnen sollen in der Hölle verdammt sein, ein löchriches Faß voll Wasser zu tragen, daß sie, weil es immer ausläuft, unaufhörlich anfüllen müssen.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 317.
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