Die Levante

[395] Die Levante, (a. d. Franz. das Morgenland) bei den Türken Anatoly, welches das Nehmliche bedeutet. Man versteht darunter die Halbinsel Klein-Asien zwischen dem Schwarzen und Mittelländischen Meere, welche unter Türkischer Hoheit steht. Dieses [395] Land hat ein sehr warmes Clima, viele Berge, aber auch sehr fruchtbare Ebenen, und wird von Turken, Armeniern und Griechen bewohnt. Die Hauptproducte sind: Getreide, Reiß, Tobak, Südfrüchte, Oliven, Baumwolle, Seide, Kämelhaare von der Angorischen Ziege und mehrere Mineralien. Der Levantische Handel, welcher jetzt hauptsächlich von den Franzosen und Engländern betrieben wird, gründet sich auf Natur Erzeugnisse des Landes und auf einige Fabrik Waren, als Saffian, Schagren, Kämelotte, Garn. Hierzu kommt noch der so genannte Levantische Kaffe, der aber eigentlich in Arabien gebauet wird. Der wichtigste Platz für diesen Handel ist Smyrna (auf Türkisch Ismir), eine große Stadt an einem Meerbusen des Archipelagus mit wenigstens 100,000 Einwohnern, unter denen sich sehr viele Juden und Europäer (daselbst Franken genannt) befinden.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 395-396.
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