Tartüffe

[65] Tartüffe: unter dieser Benennung schrieb Moliere eine Comödie, in welcher er einen scheinheiligen [65] Betrüger darstellte. Er übernahm die Rolle desselben selbst, und affectirte unter derselben den königlichen Beichtvater, la Chaise, so natürlich, daß jedermann denselben erkannte, und man sich an der Vorstellung nicht satt sehen konnte. Eben daher bezeichnet man noch h. z. T. mit diesem Namen jeden scheinheiligen Betrüger, der unter andächtiger, frommer Miene die größten Schelmereien verbirgt.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 6. Amsterdam 1809, S. 65-66.
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