Viola

[331] Viola (Viola di Braccio, auch Alto Viola, Franz. Taille, Deutsch Bratsche) ist ein musikalisches mit 4 Darmsaiten, nach Art der Violine, bezogenes Bogeninstrument, welches eben so wie diese im Arm gehalten und gespielt wird, aber etwas größer gebaut und stärker im Ton ist. Die Hauptbestimmung dieses die Stelle des Alts in der menschlichen Stimme vertretenden Instruments bei voller Musik (wo sie unentbehrlich ist) besteht darin, zwischen der Violine und dem Violoncell eine angenehme Verbindung zu machen, weil außerdem der Abstand zu groß und auffallend sein würde. Auch im Solo hat es viel Angenehmes und Hinreißendes. Ihre Stimmung ist übrigens c, g, Viola, Viola, hat einen Umfang von c bis zweigestrichen d und e, auch in Solostellen noch höher, und führt den Schlüssel wie der Alt (s. dies. Art.), bei höher liegenden Stellen auch den Violin-Schlüssel. – Noch verdient es wohl als eine Merkwürdigkeit angeführt zu werden, daß dieß Instrument im 13ten Jahrhunderte hauptsächlich zur Begleitung des Gesanges von Herren und Damen, und vorzüglich von den damahligen Troubadours (s. dies. Art.) gebraucht wurde; und da man hierbei nur bloß durch Anstreichen einiger Saiten oder Accorde eine gewisse Grundharmonie angab, so vertrat es sonach ungefähr die Stelle unsrer jetzigen Guitarre. (S. auch den folg. Art. Violine.)

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 6. Amsterdam 1809, S. 331.
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