Die Baschkiren oder Baschkurt

[87] Die Baschkiren oder Baschkurt sind eine [87] Völkerschaft in Rußland, im Orenburgischen Gouvernement, und zwar im südlichen Theile des Uralschen Gebirges, und der mahomedanischen Religion zugethan. Ihr Hauptgewerbe ist Jagd, Vieh- und Bienenzucht, und als Waffen haben sie Pfeile, Bogen und Lanzen; wenige haben Feuergewehr und Säbel. Ein Lieblingstrank von ihnen, der aus gegohrner Pferde- oder Kameelmilch bereitet wird, heißt Kumüß. – Ehemals zogen sie unter Anführung eigner Fürsten im südlichen Sibirien umher; setzten sich aber nachher, von den sibirischen Chanen befeindet, in ihren jetzigen, obengedachten Gegenden fest, breiteten sich am Wolga- und Uralflusse aus, begaben sich unter die Oberherrschaft des kasanischen Chanats, und dann, als dieser Staat zerstöret wurde, unter den rußischen Zepter. An den 1774 von Pugatschew (s. dies. Artik. i. d. N.) angestifteten Unruhen nahmen sie, zu Empörungen ohnehin geneigt, starken Antheil, wurden aber, da sie schon 1770 auf 27,000 Familien angewachsen waren, sehr vermindert.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 87-88.
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