Lucilius

[567] Lucilius, ein berühmter römischer Satyriker und Vater der Satyre bei den Römern, gebe zu Suessa im Jahre Roms 605 und ungefähr 70 bis 80 Jahre später als Ennius. Er war Großonkel des Pompejus Magnus und Freund des Scipio Africanus, zog mit diesem auch schon in seinem 15. Jahre in den Numantischen Krieg, und machte sich durch seine heitere, muntre Laune und seinen angenehmen Scherz allgemein beliebt. Er starb in seinem 46. Jahre im J. R. 651, hinterließ 30 Bücher Satyren und mehrere andre Gedichte, wovon man aber nur noch Fragmente hat, und verdient allerdings Aufmerksamkeit, da er zuerst den Hexameter einführte; auch hatte er bei seinen Satyren nicht Erregung des Lächerlichen, sondern Strafe und Rüge wirklicher Fehler und Laster zum Zwecke, obgleich, wider den Charakter der Satyre, diese mehr persönlich war. Seine Verse werden aber auch als viel zu flüchtig, und ohne Feile gearbeitet, als ungeschmeidig und hart getadelt.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 567.
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