Das Metall

[54] Das Metall heißt überhaupt ein aus seinem Erze geschiedener schwerer glänzender mineralischer Korper, welcher sich im Feuer schmelzen und unter dem Hammer ausdehnen läßt. Die Metalle sind die schwersten Körper in der ganzen Natur und unter allen mineralischen die undurchsichtigsten; sie gehören zu den unzerlegten Stoffen oder Elementen. Durch den Wärmestoff lassen sie sich alle, wenn gleich durch geringern oder höhern Grad von Hitze, auflösen. Sie haben zwar in der Natur verschiedene Gestalten und Ansehn; allein man kann sie füglich unter zwei Hauptarten bringen, [54] indem sie entweder gediegen (in ihrer wahren metallischen Gestalt) oder vererzt sind, wo ihnen mehr oder weniger von ihrer rein metallischen Gestalt genommen ist, und eine Verbindung mit einem eigentlich brennlichen Mineral (z. B. Schwefel) oder mit Säuren (welches Verkalkung oder Säuerung heißt) statt findet. Vom blos gediegenen Metall kennt man jetzt nur ein einziges, nämlich Platina (s. den Art.): andere, wie Gold, Silber, Kupfer, Eisen etc. finden sich in beiderlei Hauptgestalten, gediegen und auch vererzt. Uebrigens findet man die Metalle und ihre Erze theils in Gängen, theils in Flötzen. – Außerdem werden in engerem Sinne auch die unedlern Metalle (z. B. Glockenspeise, Bronze etc.) schlechthin Metall, zum Unterschied von den edlen (Gold, Silber) genannt.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 54-55.
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