Zuttiber (Zuttibur, Suitibor)

[527] Zuttiber (Zuttibur, Suitibor): so hieß bei den Sorben-Wenden ein Gott, der über die Gehölze gesetzt war. Vorzüglich war ihm ein großer Eichen-Wald bei Merseburg (nicht weit von der hohen Brücke an der Saale) heilig, worin, bei Lebensstrafe, niemand einen Baum oder auch nur einen Ast umhauen durfte: ihm mußten auch eigen dazu bestimmte Priester jährlich gewisse Opfer bringen. Erst zu Anfange des 11. Jahrhunderts ließ der Bischof zu Merseburg, Wigbert, den Wald sowol als den Abgott niederhauen und verbrennen, an deren Stelle aber eine Kirche oder Capelle, dem Heil. Märtyrer Romanus geweiht, erbauen.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 527.
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