Leichdorn

[721] Leichdorn, Hühnerauge oder Krähenauge nennt man eine begrenzte Verdickung der Oberhaut, welche hart, dick und gefühllos ist, und sich bisweilen in der Mitte mit einer Wurzel tief in die Haut hineinerstreckt. Diese krankhafte Misbildung der Haut entsteht durch einen fortgesetzten äußern Druck, und kommt daher besonders an den Füßen und hier wieder vorzugsweise an den Zehen vor, in Folge des bei uns gewöhnlichen engen und harten Schuhwerks. Wenn der Leichdorn stark angewachsen ist, so übt er selbst einen Druck auf die unter ihm liegenden Theile aus und kann eine sehr schmerzliche Entzündung zur Folge haben, besonders wenn durch Gehen, heiße Witterung u. dgl. das Blut in den betreffenden Theilen sich anhäuft. Wenn der Leichdorn ausgeschnitten, und der Druck, welcher ihn hervorrief, aufgehoben wird, so erfolgt bald völlige Heilung. Kein anderes Mittel kann aber ein völliges Verschwinden des Leichdorns bewirken. Man hat eine große Anzahl von Mitteln, um die Hühneraugen fortzuschaffen, sie kommen jedoch immer wieder, wenn der Druck fortdauert. Das einfachste ist ein warmes Fußbad und nachheriges Ausschneiden.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 721.
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