Octave

[324] Octāve wird in unserm diatonischen Tonsystem (s. Chromatisch) der achte Ton von einem angenommenen [324] Grundtone genannt und beide zusammen gehören zu den vollkommen consonirenden Intervallen (s.d.). Die Octave ist zugleich die Grenze, innerhalb welcher alle sieben wesentlich verschiedene Töne unsers Tonsystems liegen, indem alle außerhalb des Umfanges einer Octave liegenden blos Wiederholungen in der Höhe oder Tiefe von jenen sind, und man versteht daher auch unter Octave sämmtliche davon umfaßte Töne. Wie viel Octaven von abweichender Tonhöhe anzunehmen sind, läßt sich bei dem jetzt fortwährend vermehrten Tonumfang der Instrumente, namentlich der Saiteninstrumente und des Fortepiano, kaum angeben, das in neuerer Zeit über eine Octave nach oben und um eine halbe nach unten erweitert worden ist. – In der katholischen Kirche werden die einem Hauptfeste vorgehenden und durch auf dasselbe bezogene, religiöse Gebräuche ausgezeichneten acht Tage die Octave jenes Festes, z.B. Osteroctave, genannt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 324-325.
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