Sykophant

[341] Sykŏphant hieß bei den Athenern ursprünglich Derjenige, welcher Solchen aufpaßte und sie anzeigte, welche Feigen (griech. Sykon) aus der Stadt ausführten, welches gesetzlich verboten war, dann überhaupt jeder Aufpasser und Angeber. Da niedrige Menschen aus der Aufpasserei ein förmliches Geschäft machten und oft auch zu Verleumdungen und Lügen vor Gericht sich brauchen ließen, so erhielt das Wort Sykophant eine schmachvolle Nebenbedeutung, und man bezeichnete [341] damit, wiewol auch jetzt noch, jeden feilen Verleumder und Betrüger.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 341-342.
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