Zanguebar

[779] Zanguebar, ein langer Küstenstrich der Morgenseite des südl. Afrika, folgt nördl. auf die Küste Mozambique und ist zum Theil dem Imam von Maskat in Arabien zinsbar. Das Land an der Küste ist niedrig und sumpfig, hat viele Küstenflüsse, große Wälder und wird westl. von dem Gebirge Lupata gegen das Innere begrenzt. An der Küste leben meist Araber und Neger, die Mohammedaner sind, mehre Staaten bilden und früher meist von den Portugiesen abhängig waren. Producte sind Gold, Elfenbein, Zucker, Indigo, Reis und anderes Getreide, womit sowie mit Sklaven viel Handel getrieben wird. Am südl. Ende liegt die kleine Insel Quiloa, vordem Mittelpunkt eines ansehnlichen Reiches, [779] weiter nördl. der seit 1824 unter brit. Schutze stehende Staat Monbaza. Die Insel Zangibar ist ein Haupthandelsplatz der Araber in diesen Gegenden und steht mit Monfia und Pamba unter dem Imam von Maskat. Sie heißen zusammen auch Cobrasinseln und sind reich an Getreide und Vieh. Die sonst portug. Stadt Melinde hat viel christliche Einwohner, 17 Kirchen und einen starkbesuchten Hafen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 779-780.
Lizenz:
Faksimiles:
779 | 780
Kategorien: