Aquitanien

[86] Aquitanĭen, eine der 4 Provinzen des alten Galliens, zwischen der Garonne und den Pyrenäen, von iber. Völkerschaften bewohnt; 419 n. Chr. von den Westgoten erobert, diesen 507 von den Franken entrissen, später unter eigenen Herzögen unabhängig, von Karl d. Gr. aber 769 wieder unterworfen und 778 zu einem Königreich erhoben, das er 780 seinem Sohn Ludwig dem Frommen verlieh. 877 wieder mit der Krone vereinigt, bald darauf aber als Herzogtum den Grafen von Poitou verliehen, erlangte A. wieder fast völlige Selbständigkeit, 1137 wurde es infolge der Verheiratung Ludwigs VII. mit Eleonore, der Erbin A.s, mit Frankreich vereinigt, nach Eleonores Trennung von Ludwig VII. kam A. jedoch an Eleonores zweiten Gemahl Heinrich II. von England; endlich wurde es 1453 unter Karl VII. dauernd mit Frankreich verbunden.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 86.
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