Attila [2]

[118] Attĭla, Sohn des Mundzuk, König der Hunnen, seit 434 n. Chr. mit seinem Bruder Bleda, seit dessen Ermordung (444) allein in Pannonien, vereinigte alle hunnischen Stämme und gründete durch Eroberung einen großen, von der Wolga bis tief nach Deutschland hinein sich erstreckenden Völkerbund von skyth. und german. Volksstämmen. Er erzwang vom oström. Kaiser Theodosius II. einen jährlichen Tribut, drang 451 über den Rhein bis zur Loire vor, wurde jedoch in der Katalaunischen Ebene bei Châlons an der Marne von dem weström. Feldherrn Aëtius zurückgeschlagen. 452 fiel er verwüstend in Italien ein, kehrte jedoch plötzlich wieder um und starb 453 in Pannonien, worauf sein Reich rasch zerfiel. In der german. Sage lebte er als Etzel fort, auch die »Gottesgeißel« genannt. – Vgl. Thierry (deutsch, 4. Aufl. 1874).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 118.
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