Brahmanen

[254] Brahmānen (nach franz. Schreibung auch Braminen), die Mitglieder der obersten ind. Kaste, Priester, Gelehrte und Dichter; jetzt auch in andern Berufen zu finden. Sie galten als heilig und unverletzlich. Während seiner Lehrzeit heißt ein B. Brahmacārin (spr. brahmatschārin), die zweite Stufe im Leben des B. ist die des Gṛhastha, »Hausherrn«, in der er seinen eigenen Hausstand gründet, heiratet und einen Sohn erzeugen soll; die dritte ist die des Vānaprastha, in der er Haus und Familie verlassen, im Walde aszetisch leben und sich dem Studium des Veda und der Versenkung hingeben soll; die vierte ist die des Saṃnyāsin oder Yati, die eine Steigerung der dritten ist. Nach andern ist die vierte Stufe die des Bhikshu, des bettelnd Umherziehenden. Die B. zählten 1901: 14.893.258 Köpfe.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 254.
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