Chiwa

[338] Chiwa (Khiwa) oder Urgendsch, Chanat in Mittelasien, südl. am Aralsee und östl. am Amu-darja bis etwa 42° n. B., meist Sandwüste, ca. 60.000 qkm, 500.000 E. (Sarten, Usbeken, Turkmenen, der Religion nach sunnit. Mohammedaner). – C., früher Chowaresmien, bis zum Kaspischen Meere und bis zum Syrdarja reichend, stand im 12. Jahrh. unter der Herrschaft der Seldschuken, dann der Mongolen, bis die Usbeken das Chanat C. gründeten. Nach zwei mißglückten Feldzügen (1717 und 1830) eroberten die Russen 1873 C., bestimmten seine Grenzen und machten den Chan (Seid Muhammed Rachim Chan, seit 1865) zum Vasallen. – Die Hauptstadt C., an einem vom Amu abgeleiteten Kanale, 6000 E. – Vgl. Lerch (1873), Stumm (1873 u. 1875).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 338.
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