Demídow

[406] Demídow, reiche russ. Familie, gelangte zu Ansehen durch Nikita D., einen Schmied aus Tula, der unter Peter d. Gr. zu Newjansk (1699) im Ural auf Kronkosten die erste Eisenhütte anlegte, mit der ihn der Kaiser 1702 beschenkte. 1720 in den Adelsstand erhoben. – Sein Sohn Akinfij D. gründete 1725 das Eisenwerk Nishnetagilsk. – Paul Grigorjewitsch D., geb. 1738 in Reval, gest. 1821 in Moskau, gründete 1805 das Demidowsche Juridische Lyzeum in Jaroslawl. – Paul Nikolajewitsch D., geb. 1798 in Petersburg, gest. 1840 in Mainz, legte durch seine Stiftungen den Grund zum Demidowschen Preis (5000 Rubel jährlich) der Akademie der Wissenschaften in Petersburg. – Anatol Nikolajewitsch D., geb. 1812, vermählte sich 1840 mit Prinzessin Mathilde, Tochter Jerôme Bonapartes, kaufte das Fürstent. San Donato und nannte sich Fürst von San Donato, gest. 29 April 1870 in Paris, veranstaltete 1837 eine wissenschaftliche Expedition zur Erforschung Südrußlands (»Voyage dans la Russie méridionale«, 1842; deutsch 1854).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 406.
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