Dynamit

[473] Dynamīt, ein 1867 vom schwed. Chemiker Alfred Nobel durch Tränken von 25 Teilen Kieselgur mit 75 Teilen Nitroglyzerin hergestellter Sprengstoff, welcher die hohe Brisanz des reinen Nitroglyzerins besitzt, aber weniger empfindlich gegen Druck und Stoß, daher transportfähig ist; bildet eine feste Masse, die für den Gebrauch in Patronen aus Pergament fest eingedrückt wird. Außer Kieselfigur hat man auch andere feste Körper als Aufsaugungsmittel (Basis) angewendet; diese Basis ist entweder neutral, d.h. sie trägt nichts zur Sprengwirkung bei, oder sie erhöht die Sprengwirkung (wirksame Basis). Danach [473] unterscheidet man D. mit neutraler Basis (Kieselgur, Kreide, Gips, Sand, Koks, Ziegelmehl, Zucker u.a.) und solche mit wirksamer Basis: a. salpetersaures Kalium, Natrium oder Baryum; b. Ammoniumnitrat; c. chlorsaure oder pikrinsaure Salze; d. Nitrozellulose, mittels deren das D. in gelatinösen Zustand übergeführt und deshalb Nitrogelatine genannt wird. Die letzte Klasse (d) bezeichnet man auch als Abelite, alle übrigen D. (a bis e, sowie die D. mit neutraler Basis) als Nobelite.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 473-474.
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