Eberhard [2]

[476] Eberhard, Grafen und Herzöge von Württemberg. E. I., der Erlauchte, geb. 1265, von Rudolf von Habsburg 1286 und 1287 bekriegt und besiegt, von Kaiser Heinrich VII. 1309 geächtet und aus dem Lande vertrieben, eroberte es 1313 wieder, machte 1320 Stuttgart zur Residenzstadt; gest. 1325. Vgl. Uebeler (1839), Schneider (1886). – Sein Enkel E. II., der Rauschebart oder der Greiner (Zänker), kämpfte bes. gegen den Schwäb. Städtebund, dessen Macht er durch den Sieg bei Döffingen 23. Aug. 1388 brach; gest. 15. März 1392. – Dessen Enkel E. III., der Milde, focht 1393 gegen die heidn. Litauer, 1395 gegen den Ritterbund der Schlegler, schloß 1405 mit andern Reichsfürsten und Städten den Marbacher Bund, gest. 16. Mai 1417. – E. V. im Bart, als Herzog (seit 1495) von Württemberg E. I., geb. 11. Dez. 1445, regierte seit 1468, machte 1482 die Unteilbarkeit des Landes zum Gesetz, gab eine ständische Verfassung, stiftete 1477 die Universität Tübingen, gest. 24. Febr. 1496 kinderlos. Vgl. Bossert (1884). – E. VI., der Jüngere, als Herzog E. II., geb. 1447, regierte seit 1480, als Herzog seit 1496, wegen verschwenderischer Willkürherrschaft durch Kaiser Maximilian I. abgesetzt; gest. 1504 auf Schloß Lindenfels im Odenwald. – Herzog E. III., geb. 1614, regierte seit 1628, verlor infolge der Schlacht bei Nördlingen 1634 sein Land an den Kaiser, erhielt es 1638 zurück; gest. 3. Juli 1674. – Herzog E. Ludwig, geb. 18. Sept. 1676, regierte seit 1693 selbständig, 1702 Reichsfeldmarschalleutnant, von seiner Maitresse Christiane Wilh. von Grävenitz beherrscht, gest. 31. Okt. 1733.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 476.
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