Flachsspinnerei

[585] Flachsspinnerei, die Herstellung von Garn aus den Bastfasern der Flachspflanze (s. Linum). Die getrockneten [585] Pflanzen werden durch das Riffeln (s. Riffel) von den Samenkörnern befreit, geröstet oder gerottet, auf Flachsdarren getrocknet, auf Handbrechen oder Brechmaschinen gebrochen, mit Handhechel oder Hechelmaschinen weiter aufgelöst und von den kurzen Fasern (Hede, Werg), befreit. Aus dem Langflachs wird auf der Anlegemaschine ein gleichmäßiges Band gebildet, welches auf den Durchzügen (Flachsstreck-und Dupliermaschinen) weiter verfeinert wird. Die Bildung des Vorgarnes erfolgt auf der Spindelbank oder Flyer, das Feinspinnen meist auf Flügelspinnmaschinen, entweder naß (Naßfeinspinnmaschine) oder trocken (Trockenspinnmaschine). Das gereinigte Werg wird auf Krempeln zu einem Bande umgeformt, welches auf Wergstreckmaschinen gedoppelt und verzogen wird, hierauf folgen wieder Vorspinn- und Feinspinnmaschinen (naß oder trocken); schließlich folgt Spulen, bez. Weifen, nötigenfalls Trocknen.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 585-586.
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