Ibsen

[846] Ibsen, Henrik, norweg. Dichter, geb. 20. März 1828 in Skien, 1851 Dramaturg in Bergen, 1857-63 in Kristiania, lebte lange in Deutschland und Italien, seit 1891 wieder in Kristiania; schrieb Gedichte und zahlreiche Dramen, zuerst histor.-romantische, dann gegen die Auswüchse in Leben und Gesellschaft gerichtete satir., schließlich psychol. Probleme behandelnde, die meisten stark realistisch; hervorzuheben sind besonders: »Die Kronprätendenten« (1864), »Brand« (1866), »Peer Gynt« (1867), »Kaiser und Galiläer« (1873), »Stützen der Gesellschaft« (1877), »Nora oder Ein Puppenheim« (1879), »Gespenster« (1881), »Ein Volksfeind« (1882), »Die Wildente« (1884), »Rosmersholm« (1886), »Die Frau vom Meere« (1888), »Hedda Gabler« (1890), »Baumeister Solneß« (1892), »Johann Gabriel Borkmann« (1896), »Wenn wir Toten erwachen« (1900), alle mehrfach ins Deutsche übersetzt. Gesamtausgabe (Kopenh. 1898 fg.), beste deutsche von Brandes, Elias und Schlenther (9 Bde., 1898-1902). – Vgl. Reich (4. Aufl. 1903), Brandes (Kopenh. 1898), Wörner (2 Bde., 1900), Litzmann (1901). – Sein Sohn Sigurd I., geb. 23. Dez. 1859 in Kristiania, 1885-89 und seit 1899 im Staatsdienst, 1903-5 Staatsminister und Vorsitzender der norweg. Staatsratsabteilung in Stockholm; als Politiker unionsfreundlich.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 846.
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