Janitscharen

[890] Janitschāren (türk. jeni tscheri, d.i. neue Miliz), die türk. Miliz, 1329 vom Sultan Orchan aus jungen, zum Übertritt zum Islam gezwungenen christl. Gefangenen errichtet, 1360 von Murad I. organisiert und mit Vorrechten versehen, weshalb auch viele Türken in das Korps traten. Neben diesen regelmäßig organisierten (in der Blütezeit ca. 100.000) gab es unregelmäßige J. (Jamaks), die nur im Kriegsfall eingezogen wurden (ca. 400.000). Erstere fungierten in Friedenszeit als Polizei; im Felde bildeten sie die bestausgerüstete Kerntruppe (zu Fuß) des türk. Heers; später wurden sie den Sultanen durch zahlreiche Empörungen gefährlich, erst von Mahmud II. wurden sie Mai 1826 blutig unterdrückt.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 890.
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