Pyridin

[474] Pyridīn, flüchtige, stechend riechende, farblose, organische Base, mit Wasser mischbar, entsteht bei der Destillation stickstoffhaltiger organischer Körper, Hauptbestandteil von Dippels Tieröl, dient zu Inhalationen bei Asthma und Herzkrankheiten. P. geht durch Anlagerung von sechs Wasserstoffatomen in Piperidin (s. Piperin) über. Dem P. ähnlich sind seine Homologen, in denen Wasserstoff durch Alkyle vertreten sind, die Pyridinbasen (Pikolin, Lutidin, Kollidin, Parvolin), die sich bes. im Steinkohlen- und Braunkohlenteeröl, sowie im Knochenöl finden, farblose Flüssigkeiten von sehr unangenehmem Geruch; sie dienen zum Denaturieren des Spiritus. – Vgl. Calm und Buchka (1889-91).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 474.
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