Steinkohle

[759] Steinkohle, Schwarzkohle, dichte, im Bruch meist muschlige, fettglänzende, samt- bis pechschwarze Kohlenmassen mit 75-90 Proz. Kohlenstoff, Zersetzungsprodukt vorweltlicher Pflanzen, insbes. von Gefäßkryptogamen, Zykadeen etc., meist in unterirdischen, oft über Hunderte von Quadratmeilen sich ausdehnenden Schichten (Flözen), von Papierdicke bis zu 20 und mehr Meter Mächtigkeit, wechsellagernd mit Schiefertonen und Sandsteinen die [759] produktive Steinkohlenformation (s. Steinkohlenformation) bildend, doch finden sich auch vereinzelte Flöze in ältern und jüngern Formationen. Man unterscheidet die S. nach ihrem Bitumengehalt als fette und magere, in technischer Hinsicht bes. als Back-, Sinter- und Sandkohle, nach gewissen äußern Eigenschaften als Glanz- oder Pechkohle, Kännel-, Grob-, Blätter-, Faser-, Ruß- und Schieferkohle; sie werden teils unmittelbar, teils in verkoktem Zustande als Brennmaterial, sowie zur Darstellung des Leuchtgases benutzt. In Deutschland findet sich die S. bes. bei Aachen, im Saarbecken, Ruhrbecken, in Oberschlesien und im Sächs. Erzgebirge; außerdem sind Belgien, England, Nordamerika und China reich an S.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 759-760.
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