Aachen

[1] Aachen (lat. Aquisgranum oder Civitas Aquensis; frz. Aix-la-Chapelle), Hauptstadt des preuß. Reg.-Bez. A. (4155 qkm, 614.964 meist kath. E., 1 Stadt-, 10 Landkreise) und Stadtkreis (39 qkm), an der Wurm, (1900) mit Burtscheid 135.245 E. (9354 Evangelische, 1580 Israeliten), Garnison, Land- und Amtsgericht, Oberpostdirektion, Reichsbankstelle, Handelskammer, Technische Hochschule mit Handelshochschule, Gymnasium, Realgymnasium, Oberrealschule, Lehrerinnenseminar. Bemerkenswert das 796-804 von Karl d. Gr. begonnene Münster (Gebeine Karls d. Gr. im Karlsschrein des Domschatzes, Grab Ottos III. im Chor), Rathaus (1353-70 an Stelle des Kaiserpalastes erbaut, jüngst erneuert), Bronzebild Karls d. Gr. (1620), Kongreßdenkmal (1836-44). A. ist wichtiger Handelsplatz und bedeutende Fabrikstadt (altberühmte Gold- und Silberarbeiten, Tuch-, Kratzen-, Nadel-, Zigarren-, Maschinenfabriken u.a.). Berühmt seit der Römerzeit sind die Bäder von A. und von Burtscheid, zu den alkalisch-muriatischen Schwefelthermen (45-56° C.) gehörig. – A. ist röm. Ursprungs, war Residenz Karls d. Gr., Freie Reichsstadt, 813-1531 Krönungsstadt der deutschen Könige, kam 1797 an Frankreich, 1815 an Preußen. Der Erste Aachener Friede, 2. Mai 1668, beendigte den Devolutionskrieg, der Zweite Aachener Friede, 18. Okt. 1748, den Österr. Erbfolgekrieg. Im Aachener Kongreß zwischen Österreich, Rußland, Preußen, Großbritannien und Frankreich, 30. Sept. bis 21. Nov. 1818, wurde die Zurückziehung der Okkupationstruppen aus Frankreich und gegenseitige Unterstützung der Mächte bei Revolutionen beschlossen. – Vgl. über die Geschichte Haagen (1873-74), Groß (1894), über die Bäder Beißel (1904).

1. Aachen.
1. Aachen.
Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 1.
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